Im Park, der einsame Schwan. Jetzt, an einem grauen Herbstmorgen wirkt er märchenhaft und sehr bedeutungsvoll.
Was gibt ihm diese Würde? Ist es nur seine herrschaftliche Erscheinung? Er wirkt so kompetent und sicher.
Wenn ich überlege, was für ein Spektrum er beherrscht: Er gründelt in der Tiefe, er verteidigt sein Revier auch an Land und er erhebt sich, wenn auch schwerfällig, in die Luft.
Mich hat dieser Anblick "beflügelt", auch mein Spektrum zu entdecken und zu erforschen. Wir sind ja darauf angelegt, uns zu sehnen und zu suchen, also innerlich in Bewegung zu sein. Mir hilft der Gedanke (gerade zur Zeit der äußeren Beschränkung), dass da auch innere Dimensionen sind. Hohes Ehrwürdiges oder die Weite der Gedanken mancher großer Denker zum Beispiel haben auf mich eine große Anziehungskraft.
Aber auch in die Tiefe, in das Versteckte und Beschämende meines Lebens will ich gehen. Das ist wichtig, um meine ganze seelische Dimension auszuloten. Es erfordert Einsamkeit, aber allein muss ich dabei nicht sein.
Es gibt sehr geheimnisvolle Verse, an die ich erinnert werde:
"Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfülle." Epheser 4,10
Einer ist hinuntergestiegen, auch in meine Tiefen. Er war dort und hat sie gesehen, alle Gedanken und Taten, die ich verstecken wollte!
Und er ist noch tiefer gegangen, in die "Niederungen der Erde", wie es im biblischen Text ausgedrückt wird. Er ist sozusagen meinen Tod gestorben. Es ist Jesus, mit dem ich nun alles erleben will. Es ist Jesus, der mich seinerseits miterleben lässt,
was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe ist, um dabei einfach seine Liebe zu erkennen.
Obwohl sie doch alle Erkenntnis übersteigt."(nach Epheser 3, 18)
Die Erfüllung aller sehnsüchtigen Seelen-Ausflüge wird mir hier verheißen!
Mein Problem: ich kann es einfach nicht fassen...