Landung

Mein Seelenvogel ist gelandet. Einfach runtergekommen in die Realität. In die Welt der Erfahrung, in meinen Grenzen und den Beschränkungen dieser Zeit.

Habe ich immer mal wieder geistliche Höhenflüge, um dann wieder unsanft zu landen?

Und was beflügelt mich so, dass ich immer wieder losfliege?

 

Ich finde so etwas auch in den biblischen Geschichten. Menschen in der Verirrung, im Mangel, im Leid, mit Sehnsucht im Herzen lassen sich von Hoffnung bewegen und laufen erwartungsvoll los in eine versprochene Zukunft. Nicht weil das der leichteste Weg ist - im Gegenteil.

Sie hatten sich ja oft schon arrangiert mit ihren Grenzen und Mauern. Doch die Zufriedenheit blieb aus.

Es gab innere und äußere Konflikte. (Ein Beispiel ist der Stamm Israel, der sich im Land Ägypten befand und dort versklavt wurde...)

 

Meine "Entdeckung", als ich über dieses Dilemma nachdenke: Jeder Mensch hat seine Bestimmung, seine wahre Identität.

Wenn er sie nicht annimmt, lebt er im Konflikt mit ihr und mit dem Geber seines Lebens, seinem Schöpfer. Wie soll da Frieden einkehren?

 

Bei dem Wort Frieden läuten bei mir die Glocken: "Frieden auf Erden!" Das war kein frommer Wunsch eines Menschen - es erschallte von oben aus dem Himmel. Da ist einer, der uns den wahren Frieden wünscht, den Frieden aus der Wahrheit unserer Bestimmung!

Und dann verheißt der Bote das Kind, das uns geboren ist. Es scheint wie aus dem Himmel sehr unsanft gelandet zu sein...DAS setzt die Hirten auf dem Feld in Bewegung! "Ihr werdet finden" und so zogen sie los, um dieses Kind zu suchen. Dieses Kind liegt da in einer Krippe, um unsere wahre Identität zu sein, unsere Bestimmung - und damit unser Friedensbringer!

 

Dafür lohnt sich tatsächlich jede (innere) Reise aus unserer schattigen trostlosen Erfahrungswelt in die Welt der Wahrheit, in das Wahre!

Ich empfinde sie zwar als beschwerlich, aber der Gedanke, dort das Kind zu finden, das für mich "vom Himmel fiel", bewegt mich.

Das einzige, was ich den Beschränkungen dieser Zeit abgewinnen kann, dass sie es mir ungemütlich machen, mich ausladen und vertreiben - und damit nach Hause schicken!

Ich plane jedenfalls meine nächste innere Reise in das Land meiner Bestimmung, und warum sollte ich mich nicht nach und nach darin beheimaten?